STATT EINES VORWORTS: Das Corona-Experiment
Die Forderungen von Greta Thunberg und »Fridays for Future« nach Einstellung der Förderung fossiler Energien wurden auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar 2020 von den Führern aus Wirtschaft und Politik mit viel Beifall bedacht. Ihr Wunsch ging dank Corona früher in Erfüllung als gedacht. Ein weltweiter Shutdown wirtschaftlicher Aktivitäten führte zu dramatischen Rückgängen der Industrieproduktion, des
Flugverkehrs und des Automobilverkehrs. Das Flaggschiff der Industriegesellschaften, Öl, war nichts mehr wert; der Ölpreis verfiel auf null Dollar in den USA, zeitweise war er sogar negativ. Ein grüner Traum ging in Erfüllung.
Und doch sind die CO2-Emissionen weltweit in den Monaten März bis Mai nur um 17% zurückgegangen, wie eine internationale Forschergruppe von
CO2-Experten um die kanadische Professorin Corinne Le Quere feststellte.¹ Wieso nur 17%? China kehrte nach vier Wochen zur Normalproduktion
zurück.² Die dortige Kohleflotte wie auch die der anderen asiatischen Staaten produzierte sehr schnell wieder munter weiter. Die Shutdowns der
28 EU-Staaten betrafen nur 9% der Weltemission an CO2, darunter Deutschland mit 2,3%. Selbst die Wirtschaftsmacht USA ist nur für 15% der
CO2-Emissionen verantwortlich.
Die erste Lektion des Corona-Experiments ist: Wenn nur die OECD-Staaten CO2 reduzieren, die insgesamt für 34,7% des weltweiten CO2-Ausstoßes
verantwortlich sind, bringt das global keine substanzielle Reduktion. Die OECD-Staaten sind aber nach dem Pariser Abkommen die einzigen, die dazu
verpflichtet worden sind, CO2 zu reduzieren. Was China, Indonesien oder Saudi-Arabien an CO2-Emissionsverminderung in den nächsten….